Montag, 13. Februar 2006

Schnee-Einsatz Dankesschreiben



















Florianijünger der Region im Schnee-Einsatz

Hilfe aus der Süd- und Südweststeiermark für die schneegeplagte Obersteiermark. Mehr als 400 Florianis aus der Region packen mit an.

Florianijünger der Region im Schnee-Einsatz

Soviel Schnee habe ich noch nie gesehen. Und das, obwohl ich viel mit dem Schisport unterwegs bin", war Franz Herg baff. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schamberg kam gestern Abend geschlaucht vom Katastropheneinsatz aus dem Mariazellerland heim. In Mariazell kommandierte er einen von vier Zügen aus dem Bezirk Deutschlandsberg, an die 180 Weststeirer waren gestern und vorgestern im Einsatz. Mit 33 Fahrzeugen, mit Drehleitern, mit Hebekränen.

Für zwei Straßenzüge und einen Teil des Hauptplatzes waren die Deutschlandsberger verantwortlich, fünf und sechs Stockwerke hohe Häuser wurden von der Schneelast befreit. Das Problem waren laut Herg vor allem die Hinterhöfe. Dort lag der Schnee, der von den Dächern geschaufelt worden war, meterhoch. Und fest wie Beton.

Was ein weiteres Problem mit sich bringt: "Wenn wer vom Dach fällt, ist er tot", macht sich Feuerwehrmann Wolfgang Waltl aus Preding keine Illusionen. Mit sechs Kollegen seiner Wehr half er in den vergangenen beiden Tagen in Mariazell, an die zehn Stunden an beiden Tagen. Wobei ihm das Arbeiten auf den Dächern nichts ausmacht: "Ich bin Zimmerer, da muss man schwindelfrei sein."

Auch der südlichste Bezirk der Steiermark half im "hohen Norden": Der Bezirk Radkersburg stellte jeweils drei Züge mit rund 70 Mann. "Teilweise lagen zweieinhalb bis drei Meter Schnee auf den Dächern. Das waren wirklich massive Dinger", erinnert sich der Bad Radkersburger Feuerwehr-Kommandant Norbert Ruprechter. Der bereits einmal bei einem ähnlich dramatischen Schnee-Einsatz vor Ort war: Anfang der 80er-Jahre im Raum Bruck an der Mur.

Gefahr am Dach

Für die Leibnitzer Florianis ging es gestern bereits um 4.30 Uhr morgens in Richtung Obersteiermark. Nach Gußwerk wurden die rund hundert Mann aus dem Bezirk Leibnitz gerufen, um dort im Kampf gegen die Schneemassen zu helfen. Bezirkskommandant Dietmar Lederhaas ist vor allem von der spontanen Hilfsbereitschaft seiner Florianis begeistert: "Die Organisation unseres Hilfseinsatzes hat lediglich eineinhalb Stunden gedauert, weil wir schnell genug Leute, die helfen wollten, beisammen hatten. Das ist schon großartig."

Dass der Schnee-Einsatz für seine Leute gefährlich ist, weiß der Bezirkskommandant sehr gut: "Bei uns sind die Spezialisten unterwegs, die mit Rettungsgeschirr und Leinen umgehen können." Auch heute sind die Südsteirer übrigens noch im Einsatz in der Obersteiermark.

THOMAS WIESER, BETTINA KUZMICKI